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Pah, Windsurfen, kann doch jeder !!!


Naja, wahrscheinlich fast jeder Australier. Australier lieben das Meer und das Element Wasser im allgemeinen. Sie sind für alle Wassersportarten zu begeistern. Eigentlich auch kein Wunder, immerhin leben über 80% der australischen  Bevölkerung in einer Entfernung von weniger als 60km zu den schönsten und einsamsten Stränden der Welt. Diese Begeisterung für den Wassersport wollte ich am eigenen Leibe erfahren.
Zack die Bohne, auf nach Lancelin und damit zu Werner’s Windsurfing Hot Spot. Lancelin (2006: 666 Einwohner) ist eine kleines Fischerdorf, welches ca. 130km nördlich von Perth, direkt am indischen Ozean liegt. Diese Stadt ist bei Windsurfern und Kitern, insbesondere für die regelmässigen und gleichmässigen Nachmittagswinde, bekannt und beliebt. Eine regelmässig stark brechende Welle, am Ende der Bucht, lockt zusätzlich alle Wellenreiter in das verschlafene Dorf. Dennoch bietet das relativ flache und seichte Wasser der Bucht auch Anfängern die Möglichkeit trotz indischer Ozean, hier Windsurfen zu lernen. Direkt am Strand hat Werner seinen Windsurfing – Hot Spot eingerichtet. Zusätzlich ist er Stützpunkthändler für die Firmen Starboad und Severne. Auch, und ich denke das ist gerade der große Vorteil hier, Urlauber/Touristen, die nur mal einen Tag aufs Wasser wollen, können hier das jeweils an die persönlichen Fertigkeiten und Windverhältnissen angepasste Material mieten. Wer nun, wie ich, Lust auf Windsurfen bekommen hat, und dieses hier an der australischen Westküste versuchen möchte, ist bei Werner sehr gut aufgehoben.
Eine weitere ungeahnte Attraktion der Stadt ist die „Big Dune“, eine riesige weisse Sanddüne, die befahren werden kann. Aber Achtung, bei diesem Dünengebiet dreht es sich um sehr feinen und sehr trockenem Sand. Also, Luft ablassen, Arsch nach hinten und Gas.

In Lancelin angekommen buche ich mich, für die nächsten acht Nächte, in Werner’s Appartment ein. Endlich mal wieder ein richtiges Bett und einen eigenen Kühlschrank. Toll, hier gefällt es mir.

In der folgenden Nacht finde ich jedoch kaum Schlaf, zu groß ist die Vorfreude auf den nächsten Tag. Ich kann es kaum erwarten, mit einem Brett und einem Segel auf und über die Wellen des indischen Ozeans zu surfen. Ich schwelge in einem Hochgefühl und schlafe mit einem Gefühl der Leichtigkeit des Windsurfen ein. Leider holt einen die Realität dann doch schnell wieder ein.
Am nächsten Morgen geht es dann das erste mal aufs Wasser. Bisher habe ich noch überhaupt keine Erfahrung mit Wind und auf Wasser schwimmenden Brettern. Leider stelle ich mich hier, in dem ungewohnten Nass, auch extrem ungeschickt an und lande die ersten gefühlten zweihunderttausend Versuche, auf das Brett zu krabbeln, immer mit einem Riesen-Platscher im indischen Ozean. Doof für Werner, denn er stand daneben und hat versucht das Brett zu stabilisieren 😉 Naja, eines kann ich euch versichern – trocken ist er nicht lange geblieben. Der erste Tag besteht eigentlich nur aus: auf das Brett steigen, Startposition einnehmen, das Segeln an der Startleine aus dem Wasser ziehen und warten bis sich das Brett in die entsprechende Richtung dreht und ins Wasser fallen. Doof, dass es im indischen Ozean Wellen gibt, die beim heutigen Wind das ausbalancieren des Brettes nicht gerade einfach machen.

Warum lerne ich nicht wie jeder normale Mensch Windsurfen auf einem See? Nööö, der Puth muss direkt auf den Ozean, wo ablandige Winde und Strömung einen leicht bis nach Afrika schubsen können. Aber da wollt ich ja sowieso noch mal hin ;-).

Natürlich frischt der Wind weiter auf und ich habe extreme Probleme das Segel und das Brett bei diesem Wellengang auszurichten. Dummerweise habe ich mir dann auch noch eine Rippe gebrochen oder übel geprellt. Kommt davon, wenn man planlos auf das Brett und dabei auf den Stellhebel für die zusätzliche Finne springt. Egal, es gibt ja Schmerzmittel. Der Tag hat aber super viel Spaß gemacht, auch wenn ich mehr im als auf dem Wasser war. Die folgenden beiden Tage waren windtechnisch nicht so toll. Morgens, wenn ausreichend Wind zum Surfen vorhanden ist, ist dieser ablandig und damit für Anfänger wie mich vollkommen ungeeignet. Wie gesagt, ein kräftiger Windstoss und ich befinde mich vor der afrikanischen Küste.

Ausser mir sind noch zwei Japaner hier. Taro und sein Freund. Beide habe ich dann mal fotografiert.

Bilder von mir auf einem Surfbrett gibt es im nächsten Artikel, sofern ich mich noch in Australien befinde, und nicht auf dem Weg Richtung Südafrika.

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