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Here comes the rain again…


Regen und Gewitterwolken haben sich, während der letzten Nacht, am Himmel breitgemacht. Die Weiterfahrt Richtung Norden und damit Richtung Flinder Ranges, verspricht nichts Gutes. Gewitter mit Niederschlag sind für den heutigen Tag vorausgesagt. Leider behalten die Meterologen an diesem Tag recht. Den ganzen Fahrtag schweben böse Gewitterwolken über mein Haupt. Immer die Frage, Regenkombi an und nicht nass werden, dafür aber stark Schwitzen, oder aber Nass werden und auf Trocknung hoffen. Michael fährt immer ohne Motorradkleidung und berichtet über die kurzen australischen Schauer, welche meistens nach ein paar Minuten vorbei sind, und man durch die hohen Temperaturen bereits binnen kürzester Zeit wieder trocknen ist. Sein Wort in Gottes Ohr, geht es für mich ohne Regenkleidung weiter. Und, er behält vorerst recht, die ersten Schauer halten nur kurz an und ich geniesse etwas Abkühlung, während ich nach dem Schauer wieder schnell trocken bin. Wie schön, nie wieder Regenkombi!
Die Weiterfahrt ist wieder langweilig, leider sind die Verbindungsetappen auf Asphalt landschaftlich monoton und fahrtechnisch wenig anspruchsvoll. Bleibt Zeit um seinen Gedanken nach zugehen. Und hier wirds gefährlich. Wie oft habe ich schon mich schon über die, für mich übertrieben häufig, und nicht dem Kurvenverlauf entsprechenden, Kurvenwarnschilder am Ende einer langen geradeaus Piste amüsiert. Diese Schilder warnen bereits mindestens 1km vor einer Kurve, und Kurve heisst hier nicht 90 oder gar 180 Grad, nein, oft beschreiben diese nur einen leichten Bogen. Auf zwei Rädern, betrachte ich diese Warnschilder nun etwas anders. Dankend nehme ich dieses Schild wahr um mich wieder wachzurütteln und zu Strecken. Die Frage am Ende einer langen Autobahnetappe: Wie meistere ich die Kurven der nächsten Autobahnausfahrt? ,stellt sich hier auf Australiens „Geradeauspisten“ um so mehr. Eingerostet eiere ich um die leichtesten Kurven. Ist der Kurvenverlauf mal enger, so muss das Kreuz und der Körper schon ordentlich geweckt werden und dabei an die Kurvenfahrhaltung erinnert werden. Hiermit gelobe ich, dass ich mich nie mehr über diese Warnschilder amüsieren werde. Ich habe diese, dankenswerter Weise, ein paar mal gebraucht!

Die heutige Strecke sollte von Loxton Richtung Richtung Flinders führen. Fand aber durch eine leichte Fehleinschätzung bereits in einem Motelzimmer in Hawker sein nasses Ende.

Im Hochmut, der „Wozu Regenkombi?-Ich werde Nass und trockne danach sowieso wieder“-Zeit habe ich mich entschlossen, dieses mit der Helmkamera aufzunehmen. Wie eigentlich zu erwarten, Hochmut kommt vor dem Fall, bin ich in ein Gewitter geraten was es in sich hatte. Obwohl dieser Niederschlag keine fünf Minuten gedauert hat, war ich bis auf die Unterhose nass und in meinen Stiefeln befanden sich kleine Seen.

Innerhalb kürzester Zeit konnte ich, durch das Visier, nichts mehr sehen. Die Asphaltstrasse, gerade noch trocken, wurde überflutet und hat dabei gleich eine Menge von roter Erde, Gestein und Geäst mit gebracht und auf der Strasse liegen gelassen. Ich war in der Gewitter-Front und an die Möglichkeit, hier zu trocknen und im trockenen mein Zelt aufzubauen, war nicht mehr zu denken. Meine Rettung ein Motelzimmer in Hacker. Das Video dazu wird nachgereicht 😉

An diesem Tag sitzt zu einer ähnlichen Stunde Tom mit seinem Fotoapparat in einem kleinen Sportflugzeug und photographiert die Niederschläge, durch die ich gerade fahre. Manchmal ist es schon toll zu erleben, wie sich das Leben anderer in sein eigenes einweben. Mehr dazu auf dem Oodnadatta – Track.

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